Toubab

Ein Grund muss her!

Aus einem Td4 wird ein Reisefahrzeug. Das Dachzelt und die Kisten im Auto zeugen von Abenteuerlust. Die einfachen Lösungen sind mitunter auch oft die besten.

Nun haben wir bei einigen Reisen ein bisschen mehr Komfort vermisst.

Bereits nach dem Kauf haben wir das Fahrwerk ausgetauscht. Der Vorbesitzer liess den Landy tiefer legen, um damit in die Tiefgarage zu kommen. Für unsere Zwecke muss die Kiste in die andere Richtung: nach oben! Das Fahrwerk baut Overlandtechnics ein. Das Fahrverhalten verbessert sich deutlich. Jetzt schwimmen wir nicht mehr um die Kurven.

Das Licht ist beim Landy auch so eine Sache: Mit dem Originalscheinwerfer ist es halt nicht weit her. Wir verbauen J.W. Speaker von Nakatanenga mit Tagfahrlicht. Jetzt lässt sich das Auto auch Nachts bewegen.

Anforderungsprofil

Folgendes soll gemacht werden:

• Hubdach

• Sitze vorne ersetzen

• Isolation (Wärme- und Schalldämmung)

• Innenausbau

Hubdach

Januar 2017: Das Dachzelt soll durch ein Hubdach ersetzt werden. Das Dachzelt hat neben der abenteuerlichen Optik ein paar Nachteile. Uns hat genervt, dass wir am Morgen zuerst das Zelt trocknen lassen mussten. Das viele Kondenswasser überall verhinderte das Zusammenfalten, wir wollten die Feuchtigkeit nicht in unseren Schlafsäcken und Kissen haben. So mussten wir teilweise lange warten.

Auch wenn das Dachzelt im Vergleich zu einem Zelt am Boden schnell zusammengefaltet ist, war das doch immer wieder mit einer Kletterei verbunden.

Zu guter letzt fehlte es uns immer mehr am Platz.

Der Entscheid ist gefällt. Jetzt gilt es den richtigen Hersteller zu finden. Nach langem Evaluieren finden wir heraus, dass alle in etwa das gleiche bieten. Wir entscheiden uns aus geografischen und preislichen Gründen für x-vision-x in Pforzheim. Besonders gefällt uns da, dass wir einen Lattenrost dazu erhalten, ein Bett also, wie zu Hause. Der Kontakt gestaltet sich als unkompliziert, freundlich und transparent. Die Umsetzung überzeugt uns, die Termine wurden eingehalten. Die Fotos vom Umbau stellt uns freundlicherweise x-vision-x zur Verfügung.

Solaranlage

Das Energieproblem stellt sich bei jedem Reisefahrzeug früher oder später. Unser Landy hat ein Doppelbatteriesystem, das heisst, unsere Verbraucher (Kühlschrank, Inverter, Licht) ziehen ihren Strom aus der Verbraucherbatterie. Die Starterbatterie bleibt unangetastet. Geladen wurde die Verbraucherbatterie bisher über den Motor oder über ein Ladegerät.

Wenn wir aber unterwegs sind, nützt das Ladegerät nicht immer, wir haben nicht immer einen Stromanschluss zur Verfügung und mehr als zwei Tage können wir nicht stehen.

Eine Solaranlage drängt sich auf. Wir entscheiden uns für ein 100 Watt Hochleistungsmodul, einen MPP-Solarregler, der sowohl Verbraucher- wie auch Starterbatterie laden kann.

Der Einbau gestaltet sich nicht ganz einfach. Um an die Batterien zu kommen, muss der Fahrersitz raus. Damit dieser ausgebaut werden kann, baue ich zuerst den Kühlschrank und den Verstärker aus. Im Batteriekasten ist alles sehr eng. Bei dieser Gelegenheit entdecke ich, dass Starter- und Versorgerbatterie vertauscht eingebaut wurden. Sowas! Wenn schon alles offen ist, möchte ich auch die Kabel für Kühlschrank und Licht sauber verlegen. Das letzte Mal ging das etwas schnell. Ich hänge beide Batterien ab, unterlege sie mit einem Holzstück. Während ich sorgfältig Kabel anschreibe, ablänge und verlege, beginnt es zu regnen und zwar richtig fest. Sch…

Schnell die Türen zu! Ich hole eine Schraube aus der Werkstatt und wie ich zurück komme, sieht es aus, als wäre unser Landy ein Dampfbad. Was ist los? Wie ich die Türe öffne, ist alles klar: Kabelbrand! Ein Holzstück hat sich verschoben, lose Litzen liegen herum. Glück im Unglück: Es scheint nur das Kabel von der Sitzheizung betroffen zu sein. Nachdem der Solarregler installiert ist, kommt die Bohrmaschine zum Einsatz: Die Solarkabel müssen durch das Dach gezogen werden. Anschliessend ziehe ich die Kabel ein und fädle sie ein. Ich habe 36 m Kabel gekauft. Ich will unser Solarmodul vom Dach nehmen können, wenn wir im Schatten stehen. Ein Teil vom Kabel wird das Verlängerungskabel.

Der schönste Moment nach einigen Stunden Arbeit steht an: Das Modul wird angeschlossen und die LED am Solarregler leuchtet auf!